Putin fordert Iran zur Unterzeichnung eines Atomabkommens zur „Null-Anreicherung“ auf
Diese Information wurde von Axios unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen gemeldet.
Unterschiede in den Positionen RusslandsRussland ist seit langem ein wichtiger diplomatischer Partner des Iran in Atomfragen. Öffentlich unterstützt Moskau traditionell Teherans Recht auf Urananreicherung, doch Putins private Gespräche nach dem jüngsten zwölftägigen Iran-Israel-Krieg deuten auf eine entschiedenere Haltung hin. Informationen europäischer und israelischer Regierungsvertreter zufolge ermutigte Moskau den Iran, einem Nullanreicherungsabkommen zuzustimmen, das ein vollständiges Verbot der Urananreicherung auf iranischem Territorium bedeuten würde.
Die russischen Behörden informierten auch die israelische Regierung über Putins Haltung in der Angelegenheit. Ein hochrangiger israelischer Beamter bestätigte: „Wir wissen, dass Putin das den Iranern gesagt hat.“ Der russische Präsident sprach das Thema letzte Woche auch in Telefonaten mit Donald Trump und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron an.
Die Angriffe Israels und der USA beschädigten die iranischen Atomanlagen schwer, zerstörten aber nicht die hochangereicherten Uranvorkommen des Landes. Es ist unklar, ob die iranischen Urananreicherungszentrifugen die Angriffe überstanden haben.
Donald Trump hat den klaren Wunsch geäußert, ein neues Atomabkommen mit dem Iran abzuschließen. Quellen zufolge wird eine der wichtigsten US-Forderungen die vollständige Einstellung der iranischen Urananreicherung sein. Teheran wiederum betont seit langem, dass die Aufrechterhaltung seiner Urananreicherungskapazitäten für jedes künftige Abkommen unerlässlich sei.
Russland unterstützt das Abkommen, Iran enttäuschtPutin und andere russische Politiker haben in den vergangenen Wochen wiederholt ihre Unterstützung für das Abkommen zur Nullanreicherung zum Ausdruck gebracht und die Iraner ermutigt, ein für beide Seiten vorteilhaftes Ergebnis auszuhandeln. Ein mit den Gesprächen vertrauter europäischer Diplomat räumte jedoch ein, dass der Iran eine solche Lösung nicht in Erwägung ziehen wolle.
Putins Haltung ist besonders bedeutsam im Kontext der umfassenden Unterstützung, die der Iran Russland während des Ukraine-Konflikts gewährt hat, unter anderem durch die Bereitstellung von Hunderten Drohnen und Raketen. Nach dem zwölftägigen Krieg zeigten sich die iranischen Behörden enttäuscht, dass Russland über offizielle Erklärungen hinaus kaum nennenswerte Hilfe leistete.
Die Russen haben deutlich gemacht, dass sie bereit sind, die iranischen Vorräte an hochangereichertem Uran abzuziehen, sollte eine Einigung erzielt werden. Gleichzeitig erklärte Moskau, den Iran mit 3,67 Prozent angereichertem Uran für Energiezwecke sowie mit kleinen Mengen 20 Prozent angereichertem Uran für den Teheraner Forschungsreaktor und die Isotopenproduktion für friedliche Zwecke zu beliefern.
RP